Die SG Schönbach/ Siegendorf überwintert als Tabellen-Zehnter in der Fußball-A-Klasse Schweinfurt 2. Nur zehn gesammelte Punkte nach 14 Partien bedeuten, dass der Vorsprung zu Schlusslicht Unterspiesheim 2 gerade einmal drei Zähler beträgt. Für 2020 ist also noch Abstiegsgefahr angesagt. Trainer Friedrich Kern stellte sich den Fragen von anpfiff.info zur Winterpause.
Herr Kern, waren Sie angesichts der vier Niederlagen am Ende mit zusammen 30 Gegentoren, mehr als sieben also im Schnitt, froh, als Mitte November das Spieljahr endete?
Friedrich Kern: Im November war die Luft raus und die Akkus leer. Es wurde Zeit, dass die Winterpause begann.
Sie kasierten bereits drei Mal neun Gegentore. Fast möchte man meinen, Ihre Defensive ist nicht tauglich für die A-Klasse!?
Friedrich Kern: In diesen drei Spielen waren wir auch nicht A-Klassen tauglich. Viele andere Spiele haben gezeigt, dass wir defensiv mehr als mithalten können. Hierzu muss aber alles passen und alle müssen da sein.
Sie starten ins neue Jahr mit der Partie bei Wiesentheid 2. Das Hinspiel zuhause gewannen Sie am grünen Tisch, auf dem Rasen unterlagen Sie mit 0:8. So gesehen sind Sie eigentlich Letzter. Wie wollen Sie denn den Abstieg verhindern?
Friedrich Kern: Das Ziel „Abstieg verhindern“ ist nur möglich, wenn alle mitziehen, sich am Training beteiligen, neben dem Platz Ruhe bewahren und Sonntag mit der richtigen Einstellung auf dem Platz stehen.
Auf einer Skala von eins bis zehn, wie würden Sie die bisherige Runde bewerten? Warum hat sich Ihr Team gerade diese Note verdient?
Friedrich Kern: Insgesamt gebe ich uns eine leider eine ehrliche 3. Das Potential für eine gute Rückrunde ist in jedem Fall vorhanden! Es wäre toll, wenn wir dies abrufen können.
Gab es ein Spiel, mit dem Sie als Trainer so richtig zufrieden waren, ein Highlight der Saison?
Friedrich Kern: Das Kirchweihspiel gegen den SV Rügshofen. Beim 4:3 für uns stimmte alles: Eiserner Wille, Kampf, Leidenschaft und das berühmte Quentchen Glück.
Und bei welcher Partie sind Sie aus dem Kopfschütteln nicht mehr rausgekommen?
Friedrich Kern: Alle Spiele mit den hohen Niederlagen bereiten mir Kopfschmerzen und unruhige Nächte.
Was war der Tiefpunkt der bisherigen Runde?
Friedrich Kern: Der jetzige Zeitpunkt ist der Tiefpunkt. Jetzt kann und muss es ab dem Trainingsauftakt zum 2. Februar besser werden.
Welche Partie würden Sie denn gerne noch einmal bestreiten und was würden Sie dann anders machen?
Friedrich Kern: Das Spiel gegen Gerolzhofen/Michelau müssten wir nochmal spielen und unsere Chancen besser verwerten. Dann gehen wir als verdienter Sieger vom Platz.
Welcher Gegner hat Sie denn bisher am meisten beeindruckt und warum?
Friedrich Kern: Der SV Frankenwinheim/Schallfeld macht aus den Möglichkeiten das Beste. Hat mit Georg Fackelmann und Jens Strasser die überragenden Spieler in den Reihen.
Woran muss in der Vorbereitung intensiv gearbeitet werden, damit es im Frühjahr besser klappt?
Friedrich Kern: In allen Bereichen: Kondition, spielerische Elemente, Einstellung zu Spiel und Training.
Wo haben Sie sich in den vergangenen Monaten entscheidend verbessert?
Friedrich Kern: Sowohl Wille als auch Einstellung zum Sieg haben sich deutlich verbessert. Gelingt uns aber sehr selten.
Welcher Ihrer Spieler hat Sie in der bisherigen Runde positiv überrascht?
Friedrich Kern: Yannik Deues: der jüngste und konstanteste Spieler. Er hat in jedem Spiel gezeigt, was spielerisch in ihm steckt.
Wenn Sie ein Tor des Jahres bei Ihrem Team küren mussten, wer hätte es denn gegen wen erzielt und wie ist es zustandegekommen?
Friedrich Kern: Es wäre wohl der Siegtreffer zum 4:3 im Spiel gegen Rügshofen in der 95. Minute durch Rudi Wellmann: Flanke von Außen und Volley-Abnahme direkt in den Winkel.
Mal angenommen, Sie könnten sich Ihren Wunschspieler von einem Ihrer LigaKontrahenten ins Team holen. Auf wenn würde Ihre Wahl fallen und warum?
Friedrich Kern: Da es aktuell mehrere Spieler gäbe, ist eine namentliche Auflistung nicht gerecht.
Ist denn schon klar, ob Sie über den Sommer hinaus Trainer bleiben? Falls nein, wann fällt denn die Entscheidung und wohin geht Ihre Tendenz?
Friedrich Kern: Meine Entscheidung ist im November gefallen. Ich habe mich schweren Herzens - aber bewusst – entschieden, keine weitere Saison mehr Trainer meines Heimatvereins - der SG Schönbach/Siegendorf – zu sein. Die Gründe hierfür waren vor allem unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung der Mannschaft zwischen einzelnen Vorstandsmitgliedern und mir. Die geringe Trainingsbeteiligung war ein weiterer ausschlaggebender Faktor. Ich suche nun zum Sommer 2020 eine neue und interessante Herausforderung.
Gibt es im Winter Neue oder Abgänge? Kehren verletzte oder lange Zeit fehlende Spieler zurück?
Friedrich Kern: Patrick Stowasser und Moritz Buchholz kehren nach einem kurzen Abstecher nach Geiselwind zurück. Pascal Fechner wird hoffentlich ab sofort nach langer Verletzungspause die Mannschaft verstärken.
Wer wird sich am Ende den Meistertitel sichern und warum?
Friedrich Kern: Schwer zu sagen. Ich denke die ersten Drei machen es unter sich aus: Sulzheim/Alitzheim, Frankenwinheim/Schallfeld, Klein- Großlangheim. Wenn man nach der aktuellen Form geht, wird es meiner Ansicht nach Frankenwinheim „machen“.
Was muss am Saisonende passiert sein, damit Sie sich zufrieden und ganz entspannt zurücklehnen können? Und welche Schlagzeile sollte dann bei anpfiff.info zu lesen sein?
Friedrich Kern: "Die SG Schönbach-Siegendorf hat sein Ziel erreicht. Klassenerhalt geschafft!"
anpfiff.info möchte gerne die „Stillen Helden“ aus den Vereinen vorstellen. Helfer im Hintergrund, die seit vielen Jahren da sind und ohne die gar nichts geht! Wer aus Ihrem Verein hat sich da auf jeden Fall eine Erwähnung verdient und warum?
Friedrich Kern: Zuerst einmal geht ohne unseren Helmut Dornberger bei SV Altenschönbach nichts! Er ist – und das ist äußerst positiv gemeint – „das Mädchen für alles“. Unser Alfred Stürmer sorgt beim SVA seit Jahren, bei Wind und Wetter für optimale Platzverhältnisse. Bei der DJK Siegendorf organisieren Hermann Trost und die Lechners Familie, Michael und Karl Heinz alles rund um den Fussball. Und zu guter Letzt: Ewald Lorey ist in Kirchschönbach Platzwart und sorgt für Top Platzverhältnisse. Daneben gibt es viele weitere Helden, die sich für die Vereine engagieren. Ohne die Ehrenamtlichen wäre ein Spielbetrieb nicht möglich! Vielen Dank von meiner Seite für die Unterstützung!
Wir danken für das Gespräch und wünschen alles Gute!
Friedrich Kern: Ich danke Ihnen und wünsche allen Lesern einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Text und bilder: anpfiff.info